Aufgeben? Für das Sinfonische Blasorchester keine Option
Nach fünf Jahren Wettbewerbspause wollten wir uns als Orchester wieder mit anderen messen und sehen, wie wir deutschlandweit im Vergleich zu anderen Jugendorchestern stehen. Über ein Jahr, bereiteten wir uns auf das Wochenende in Balingen vor und nutzten jede Gelegenheit, um unsere zwei Wertungsstücke zu üben. Doch dies sollte zugleich auch unser letzter Wettbewerb und Auftritt unter der Leitung von Janice Stand sein. Doch es kam anders. Leider verletzte sich unsere Dirigentin, Janice Stand in der Woche vor dem Wettbewerb und ein Wettbewerb ohne Dirigentin? Unmöglich. Doch Aufgeben stand für uns gar nicht zur Debatte. Deshalb setzten wir alles dran, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Unsere Hoffnungen ruhten auf einer Person und wir versuchten am Mittwoch zu unserer letzten Probe mit der Ersatzdirigentin, Franka Hilger unser Glück. Danach stand fest: wir fahren gemeinsam mit Franka nach Balingen und holen das Beste aus der Situation heraus.
Leider war es verboten, mit Instrumenten auf dem Gelände zu Proben, darum mussten wir etwas improvisieren. Nach einer Probe auf einem Feld und ein paar Klatscheinlagen war es so weit, wir stellten uns am Sonntag der Herausforderung. Es fühlte sich alles so surreal an, doch wir blieben positiv und gingen als erstes Orchester des Tages auf die Bühne. So schnell der Auftritt begonnen hatte, so schnell war er wieder vorbei. Nach unserem Jurygespräch gingen wir zufrieden von der Bühne. Doch unsere Konkurrenz war sehr stark und wir wussten, dass aufgrund unserer Situation manches etwas anders lief als gedacht.
Nachdem wir unsere Sachen aus der Turnhalle, in der wir mit ca. 200 weiteren Musikern geschlafen haben, wieder in den Bus verstaut hatten, ging es zur Siegerehrung. Das Luftwaffenmusikkorps aus Münster umrahmte diese mit ihren wundervollen Klängen. Wir sind in der dritten Kategorie mit insgesamt sechs Orchestern angetreten. Die Platzierungen der jeweiligen Orchester wurden von hinten aufgerufen. Jedes Mal, wenn unser Name nicht fiel, konnte man die Musiker richtig aufatmen hören und als der vierte Platz aufgerufen wurde, konnten wir es kaum glauben, denn es stand fest, wir stehen auf dem Podest. Doch auch beim dritten Platz fiel unser Name nicht – uns hielt es kaum noch auf den Plätzen. Unfassbar, wir erreichten mit 95,0 Punkten den zweiten Platz in der Kategorie drei – mit nur 0,8 Punkten Abstand zum Sieger. Als Preis gewannen wir ein Event-Tag mit einem der Musikkorps aus Deutschland. Die Anspannung löste sich und wir konnten unser Glück kaum fassen. Denn die monatelange Vorbereitung und der Stress der letzten Woche hatten sich gelohnt. Was lernen wir daraus? Egal wie unmöglich es scheint, man muss fest daran glauben.
Doch ohne die intensiven Vorbereitungen mit Janice Stand und dem kurzfristigen Einspringen von Franka Hilger, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Darum gilt ein riesiges Dankeschön von dem Sinfonischen Blasorchester Frankenberg an unsere beiden Dirigentinnen. Vielen Dank, dass ihr uns dieses Erlebnis möglich gemacht habt!
Der Großteil der Fahrtkosten zu diesem Projekt werden durch den Sächsischen Musikrat gefördert und mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.